Früherkennung von Bewegungsstörungen

  Dargestellt ist ein kleines Baby, das auf dem Rücken liegt und mit Armen und Beinen strampelt. Auf Füßen und Händen kleben Bewegungssensoren, mit denen die Bewegungen des Babys aufgezeichnet werden.

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Catherine Dißelhorst-Klug

Universitätsprofessorin Rehabilitations- und Präventionstechnik

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Eine frühe Diagnose einer sich entwickelnden Bewegungsstörung bei früh- oder normal geborenen Kindern basiert derzeit auf einer rein visuellen, subjektiven Begutachtung der betreuenden Kinderärzte. Die Diagnose beruht somit hauptsächlich auf der Beobachtung der Spontanmotorik und ist abhängig vom Erfahrungswert der Kinderärztin oder des Kinderarztes. Im hektischen Praxisalltag kein leichtes Unterfangen.

Deshalb entwickelte der Lehr- und Forschungsbereich für Rehabilitations- und Präventionstechnik ein nichtinvasives Verfahren zur objektiven und quantitativen Bewertung der Spontanmotorik von Säuglingen, welches im Praxisalltag leicht eingesetzt werden kann.

  Nicht verfügbar Urheberrecht: © RPE Links: Bewegungsbahn des Fußes eines gesunden Säuglings. Rechts: Bewegungsbahn des Fußes eines Säuglings mit einer Bewegungsstörung

Dabei werden etwa ein Gramm leichte Beschleunigungssensoren zur Erfassung der Spontanmotorik eingesetzt. Diese werden dem liegenden Neugeborenen auf Hand- und Fußrücken geklebt. Die Messdaten werden zwei Minuten lang aufgezeichnet und anschließend mit Hilfe eines Signalmustererkennungs-Programmes analysiert.

Das nicht invasive Messverfahren stellt einen wichtigen Schritt in Richtung einer objektiven und einfach anzuwendenden computerbasierten Bewegungsanalyse für Neugeborene dar. Dadurch wird es möglich etwa 90 Prozent aller Bewegungsstörungen frühzeitig zu erkennen und Folgeschäden durch den Einsatz von gezielten therapeutischen Maßnahmen zu verringern.