Früherkennung von Bewegungsstörungen
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Eine frühe Diagnose einer sich entwickelnden Bewegungsstörung bei früh- oder normal geborenen Kindern basiert derzeit auf einer rein visuellen, subjektiven Begutachtung der betreuenden Kinderärzte. Die Diagnose beruht somit hauptsächlich auf der Beobachtung der Spontanmotorik und ist abhängig vom Erfahrungswert der Kinderärztin oder des Kinderarztes. Im hektischen Praxisalltag kein leichtes Unterfangen.
Deshalb entwickelte der Lehr- und Forschungsbereich für Rehabilitations- und Präventionstechnik ein nichtinvasives Verfahren zur objektiven und quantitativen Bewertung der Spontanmotorik von Säuglingen, welches im Praxisalltag leicht eingesetzt werden kann.
Dabei werden etwa ein Gramm leichte Beschleunigungssensoren zur Erfassung der Spontanmotorik eingesetzt. Diese werden dem liegenden Neugeborenen auf Hand- und Fußrücken geklebt. Die Messdaten werden zwei Minuten lang aufgezeichnet und anschließend mit Hilfe eines Signalmustererkennungs-Programmes analysiert.
Das nicht invasive Messverfahren stellt einen wichtigen Schritt in Richtung einer objektiven und einfach anzuwendenden computerbasierten Bewegungsanalyse für Neugeborene dar. Dadurch wird es möglich etwa 90 Prozent aller Bewegungsstörungen frühzeitig zu erkennen und Folgeschäden durch den Einsatz von gezielten therapeutischen Maßnahmen zu verringern.