BioTex - apropos Ausgabe 2.2019
apropos Ausgabe 2.2019
Entwicklung eines biologischen Herzschrittmachers
Das Herz schlägt im Laufe eines Lebens mehr als drei Milliarden Mal. Ein Signalgeber am Herzen sorgt für den richtigen Rhythmus. Doch schon bei Neugeborenen können Störungen mit lebensbedrohlichen Folgen auftreten. Wenn die Weiterleitung des Signals vom Vorhof auf die Herzkammern teils oder vollständig unterbrochen ist, überwinden bisher elektronische Herzschrittmacher diese Blockade. Die starren, technischen Herzschrittmacher wachsen jedoch nicht mit dem jungen Körper mit. Sie müssen regelmäßig getauscht werden. Zahlreiche belastende und zunehmend riskantere Operationen sind unausweichlich. Für das Team um Projektleiter Univ.-Prof. Dr. med. Stefan Jockenhövel vom Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik an der RWTH Aachen sind biomedizinische Implantate die Lösung.
Mitwachsende Zellen statt starrer Apparate
Gemeinsam mit seinen Kollegen entwickelt Prof. Jockenhövel sogenannte biohybride Implantate, also Implantate, die teilweise aus künstlichen Materialien, zum anderen Teil aus körpereigenen Zellen bestehen – wie etwa der biohybride Herzschrittmacher für herzkranke Kinder. Der sogenannte BioPacer besteht aus einem leitfähigen Kabel aus körpereigenen Zellen, das die gestörte Übertragung des Schrittmachersignals ermöglicht. Der Vorteil: Biologische Herzschrittmacher unterliegen keinem Batterieaustausch, passen sich an die kindliche Anatomie an, minimieren das Infektionsrisiko und helfen, belastende Operationen zu vermeiden. Den ganzen Artikel können Sie unter ac-forscht.de lesen.