BioTex - apropos Ausgabe 2.2019

27.08.2019
  Entwicklung im Labor ein biologisches Elektrokabel für Kinderherzen Urheberrecht: © Peter Winandy

apropos Ausgabe 2.2019

Entwicklung eines biologischen Herzschrittmachers

Das Herz schlägt im Laufe eines Lebens mehr als drei Milliarden Mal. Ein Signalgeber am Herzen sorgt für den richtigen Rhythmus. Doch schon bei Neugeborenen können Störungen mit lebensbedrohlichen Folgen auftreten. Wenn die Weiterleitung des Signals vom Vorhof auf die Herzkammern teils oder vollständig unterbrochen ist, überwinden bisher elektronische Herzschrittmacher diese Blockade. Die starren, technischen Herzschrittmacher wachsen jedoch nicht mit dem jungen Körper mit. Sie müssen regelmäßig getauscht werden. Zahlreiche belastende und zunehmend riskantere Operationen sind unausweichlich. Für das Team um Projektleiter Univ.-Prof. Dr. med. Stefan Jockenhövel vom Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik an der RWTH Aachen sind biomedizinische Implantate die Lösung.

Mitwachsende Zellen statt starrer Apparate

Gemeinsam mit seinen Kollegen entwickelt Prof. Jockenhövel sogenannte biohybride Implantate, also Implantate, die teilweise aus künstlichen Materialien, zum anderen Teil aus körpereigenen Zellen bestehen – wie etwa der biohybride Herzschrittmacher für herzkranke Kinder. Der sogenannte BioPacer besteht aus einem leitfähigen Kabel aus körpereigenen Zellen, das die gestörte Übertragung des Schrittmachersignals ermöglicht. Der Vorteil: Biologische Herzschrittmacher unterliegen keinem Batterieaustausch, passen sich an die kindliche Anatomie an, minimieren das Infektionsrisiko und helfen, belastende Operationen zu vermeiden. Den ganzen Artikel können Sie unter ac-forscht.de lesen.